Bei meinen zahlreichen Konferenzvorträgen über die digitale Transformation werde ich immer wieder gefragt: Was genau ist „digital“? 

Das ist eine einfache Frage, die schwer zu beantworten ist. Es beginnt damit, dass die digitale Transformation mit digitalen Lösungen verwechselt wird. Dies sind zwei unterschiedliche Dinge, die völlig unterschiedliche Auswirkungen haben, da sie sich auf unterschiedliche Ökosysteme beziehen.

Die digitale Transformation 

Kurz gesagt ist die digitale Transformation ein umfassendes Thema, das das gesamte Unternehmen angeht. Häufig ist der CEO für sie verantwortlich, nachdem der Unternehmensvorstand ihr zugestimmt hat. Die digitale Transformation ist ein langfristiges Projekt mit umfangreichen Auswirkungen auf alle Aspekte des Betriebsmodells im Unternehmen. Sie bezieht Mitarbeiter, Kunden, Services und Produkte ebenso intensiv ein wie Technologien. Dabei geht es um einen Paradigmenwechsel, um Offenheit für zukünftige Chancen und um die Nutzung von Ressourcen des Unternehmens für Veränderungen. Manchmal wird auch von „digitaler Mutation“ oder sogar „digitalem Darwinismus“ gesprochen.

Die digitale Transformation wird in Form großer Initiativen umgesetzt, die Millionen Euro kosten und Jahre dauern. Meiner Meinung nach bestehen sie aus zwei Hauptteilen:

  • Transformation des Betriebsmodells 
  • Umsetzung des neuen Betriebsmodells 

Diese Initiativen werden häufig von CEOs in Auftrag gegeben und mit der Unterstützung großer Consulting-Firmen umgesetzt, wie Ernst and Young, KPMG, McKinsey, Cap Gemini, Accenture, CGI usw. Unternehmen und Consulting-Firmen arbeiten zusammen an der Neuausrichtung der Strategie und des Betriebsmodells. Der Dritte im Bunde sind große Technologiepartner, die die langfristige Vision unterstützen können. Diese Technologiepartner, die auch als Mega-Technologieplattformen bezeichnet werden, haben ein umfassendes Angebot an Produkten und Dienstleistungen, von Tools für die Website-Erstellung bis hin zu Daten-Hosting, IoT, Künstlicher Intelligenz, Service-Hosting, Cloud-Hosting usw. Zusammen können diese drei Parteien erfolgreich eine echte digitale Transformation umsetzen.

 

Digital transformation versus digital solutions: What are the differences and interdependencies?

 

Das Diagramm zeigt die Beziehung zwischen der Unternehmensleitung, führenden Consulting-Firmen und Mega-Technologieplattformen bei der Umsetzung der digitalen Transformation.

Digitale Lösungen

Bei digitalen Lösungen geht es eher um die Digitalisierung vorhandener Prozesse. Dabei wird das Kundenerlebnis neugestaltet, und Kosten werden gesenkt. Diese Lösungen werden direkt von Geschäftsbereichsleitern in Auftrag gegeben, die kurzfristige Ziele erreichen wollen und auf eine schnelle Amortisierung achten. Die Investition ist also durch eine kurze Markteinführungszeit und kurzfristigen,

zuverlässigen Erfolg motiviert. Geschäftsbereichsleiter erwerben diese Lösungen von unabhängigen Softwareanbietern (Independent Software Vendors, ISVs), die in ihrer Implementierung erfahren und bewährt sind. Dabei sind geschäftliche und technologische Kompetenz gleichermaßen wichtig. 

Für die Bereitstellung digitaler Lösungen gibt es drei wichtige Erfolgsfaktoren:

  • Eine digitale Plattform, die parallel zu vorhandenen Software-Silos betrieben werden kann
  • Tools, mit denen die Lösung praktisch ohne zu programmieren angepasst werden kann
  • Professionelle Dienstleistungen auf der Grundlage von Expertenwissen zu ISV-Technologien und zur Lösungsbereitstellung 

 

Digital transformation versus digital solutions: What are the differences and interdependencies?

 

Die notwendige Fachkompetenz kann der ISV selbst oder einer seiner zertifizierten Partner einbringen. Es ist wichtig, zu verstehen, wie ISVs ihr Partnernetzwerk und das Expertenwissen für die professionellen Dienstleistungen pflegen. 

Auch Tools zum Anpassen von Lösungen sind für geschäftliche Verantwortliche in Unternehmen wichtig. Insbesondere ist es wichtig, zu verstehen, wie diese Tools für große Teams leicht genutzt werden können. Ein Beispiel: Ein Unternehmen wollte eine Lösung für die 30.000 Mitarbeiter in allen seinen Niederlassungen bereitstellen. Dabei wurde darauf geachtet, die neue Benutzeroberfläche an die der alten Lösung anzugleichen, um die Benutzerakzeptanz zu erhöhen.

Und schließlich müssen ISVs in der Lage sein, eine Plattform unabhängig von vorhandenen digitalen Silos zu betreiben, um eine enge Integration in bestehende Systeme zu vermeiden. Auf diese Weise können Lösungen schneller und mit nur minimaler Unterstützung durch die IT-Abteilung bereitgestellt werden, und der jeweilige Geschäftsbereichsleiter behält die Kontrolle über das Projekt.

 

Digital transformation versus digital solutions: What are the differences and interdependencies?

 

Das Diagramm zeigt die Beziehung zwischen dem Geschäftsbereich, den professionellen Dienstleistern oder ISV-Technologiepartnern und den ISVs. 

Fazit

Die digitale Transformation und digitale Lösungen unterscheiden sich zwar stark voneinander, aber sie können einander ergänzen. Digitale Lösungen, die mit der Unterstützung von ISVs bereitgestellt werden, tragen zur Beschleunigung der digitalen Transformation bei und lösen Problempunkte in den Abteilungen. Diese Lösungen werden häufig als Erfolgsgeschichten präsentiert, um die Akzeptanz umfassenderer Transformationsprogramme im Rest des Unternehmens zu fördern.

Quadient ist ein unabhängiger Lösungsanbieter, der Unternehmen hilft, ihre Kundenkommunikation und -interaktion über digitale und herkömmliche Kanäle zu verbessern. Lösungen von Quadient können innerhalb von Wochen bereitgestellt werden. Wir konzentrieren uns auf die drei folgenden digitalen Lösungsbereiche:

  • Erstellung und Verteilung personalisierter digitaler Inhalte in Websites und mobilen Apps
  • Digitalisierung und Verarbeitung von Self-Service-Formularen
  • Optimierung von Kunden-Onboarding-Prozessen

 

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